•   Revier & Praxis

Wenn die Feldjagd im Wald jagt


Text: Andreas Brandner, Fotos: Agnes Köhler

Es gibt Momente, die bleiben im Gedächtnis kleben wie Buchenholzteer am Tweedsakko. Die Frage eines Messebesuchers beispielsweise, ob denn mit der Mauser 18 Feldjagd auch im Wald gejagt werden könne, macht selbst den hartgesottensten Messeveteranen sprachlos. Bei näherer Betrachtung kommt dieser Frage jedoch eine gewisse Berechtigung zu: Der Markt bietet immer individuellere, auf spezielle jagdliche Herausforderungen abgestimmte Waffensysteme. Wie sollen sich blutige Anfänger da noch zurechtfinden und überblicken, welche Waffen-Kaliber-Kombinationen Allrounder und welche jagdsituative Spezialisten sind? Um mit derlei Missverständnissen aufzuräumen, haben wir Alexandra Schunk und Xaver Butterhof gebeten, ihre Mauser im jeweils fremden Terrain zu erproben. Zunächst sollte Xavers „Feldjagd“ an einem heißen Sommertag beweisen, dass sie in Alex‘ Waldrevier, östlich von Bamberg gelegen, Grenzgängerin zwischen beiden Welten ist. Für Xaver waren bei der Entscheidung zugunsten der Feldjagd deren Präzision und Robustheit ausschlaggebend. Einige Features, die seine Waffe unbedingt haben sollte, hatte er zuvor notiert: „Ich bin viel am Schießstand und möchte weder lange Abkühlzeiten einhalten, noch der Waffe beim Klettern zuschauen müssen. Also war mir ein kannelierter Lauf wichtig. Dass die Mauser 18 mit einer Präzisionsgarantie angeboten wird, war mir deshalb extrem sympathisch.“

Alexandra erlebt als Durchgehschützin die Jagd mit ihren Terriern aktiv und nah dran: „Meine Waffe muss was abkönnen! Wenn es in die Dickung geht, brauche ich Funktionalität und totale Verlässlichkeit.“
Alexandra erlebt als Durchgehschützin die Jagd mit ihren Terriern aktiv und nah dran: „Meine Waffe muss was abkönnen! Wenn es in die Dickung geht, brauche ich Funktionalität und totale Verlässlichkeit.“
Xaver ist Pächter des Feldreviers Burgebrach. Weite Distanzen auf Rehe vom Ansitz aus sind sein täglich Brot. Die Entscheidung für die Mauser 18 Feldjagd war daher logische Konsequenz.
Xaver ist Pächter des Feldreviers Burgebrach. Weite Distanzen auf Rehe vom Ansitz aus sind sein täglich Brot. Die Entscheidung für die Mauser 18 Feldjagd war daher logische Konsequenz.
Diesen Gewitterschauer hatte die Wetter-App so nicht vorhergesagt. Einfach weglächeln, denn den Synthetikschäften macht das nichts aus.
Diesen Gewitterschauer hatte die Wetter-App so nicht vorhergesagt. Einfach weglächeln, denn den Synthetikschäften macht das nichts aus.

Nachdem ein Gewitterregen für einen Temperatursturz gesorgt hatte, galt es für die Feldjagd zu zeigen, was sie im Wald alles kann. Also nichts wie raus ins Revier! Denn das Rehwild zieht, sobald das Wetter alle menschlichen Waldbesucher vertrieben hat. Hangabwärts pirschend wird das Terrain abgeglast. Als ein Bock an einer Brombeerdickung äst, kann Xaver stehend angestrichen getrost die Vergrößerung seines 3-15X56 Minox-Glases runterdrehen und ist sich sicher: Der passt. Im sinnvollen Universal-Kaliber wie .308 Win. wird der Einsatz des „Spezialisten“ Feldjagd im Wald zur Routinesache. Der Bock liegt.

Klar – die Feldjagd verlangt eher den Schuss auf stehendes Wild. Ein Ausschlusskriterium für den Einsatz auf Drückjagden ist das aber nicht, denn Gewicht und Schwingungsverhalten der Waffe ermöglichen beides. Optimiert für den Schuss auf ziehendes Wild ist allerdings die Waldjagd. Als Durchgehschützin hatte Alex die Mauser 18 Waldjagd schnell als kongeniale Ergänzung ihrer jagdlichen Bedürfnisse erkannt. „Die stach sofort aus der Masse der infrage kommenden Waffen heraus“, erzählt Alex und berichtet von den angenehmen 3,1 kg Gewicht und dem optimalen Schwingungsverhalten des laufenden Meters „Waldjagd“. Doch wie würde die Waffe auf weitere Distanzen in einem Feldrevier abschneiden?

Auch bei der Feldjagd geht es mal auf die Kanzel. Die Mauser 18 Waldjagd ist hier durch ihren kurzen Lauf im Vorteil. Die Feldjagd hingegen bietet vor allem bei weiten Schussdistanzen das Plus an Präzision.

Wiesen, Weiten und Wild ganz weit draußen. Ob die Waldjagd hier punkten kann?
Wiesen, Weiten und Wild ganz weit draußen. Ob die Waldjagd hier punkten kann?
Die Schaft-Inlays halten, was sie versprechen: rutschfest und stets alles im ‚Grip‘
Die Schaft-Inlays halten, was sie versprechen: rutschfest und stets alles im ‚Grip‘
Die Kanzel am Rande der Brache bietet ein weites Schussfeld über Wiesen und Auen
Die Kanzel am Rande der Brache bietet ein weites Schussfeld über Wiesen und Auen
Die Kanzel am Rande der Brache bietet ein weites Schussfeld über Wiesen und Auen
Die Kanzel am Rande der Brache bietet ein weites Schussfeld über Wiesen und Auen
Die Kanzel am Rande der Brache bietet ein weites Schussfeld über Wiesen und Auen
Die Kanzel am Rande der Brache bietet ein weites Schussfeld über Wiesen und Auen

Anderntags in Xavers Feldjagdparadies: Auf einen Frühansitz folgte ein kurzer Pirschgang um die Feldhecken. „Beim Ansitz sehe ich die kompaktere Bauweise der Waldjagd etwas im Vorteil. Vom Handling in der engen Kanzel her ist die Waldjagd aus meiner Sicht optimal“, so Alex. Für Xaver alles eine Frage der Gewohnheit. Er sei zumindest mit der etwas längeren Feldjagd noch nie irgendwo hängengeblieben oder habe eine Chance vertan, weil er im entscheidenden Moment mit dem Ende des Laufs unfreiwillig am Kanzeldach angeklopft habe. Im Hinblick auf die Distanzen sieht Alex den Unterschied mehr bei der verwendeten Optik als bei der Waffe. Ihr Minox 2-10×50 gilt als Allrounder für Drückjagd und Ansitz. Als die Hoffnung, noch auf Wild zu treffen, schwindet, trollt sich ein Jungfuchs über die Wiese. Xaver rechnet damit, dass der Spätheimkehrer verhofft, und richtet sich auf einen liegenden Schuss ein. Doch noch bevor er anbacken kann, knallt es. Alex hat die Sache stehend freihändig erledigt. „Optimales Schwingungsverhalten, sag ich doch“, lacht die Durchgehschützin und freut sich über ihr Waidmannsheil.

Alles schon erlebt: Auf dem Heimweg kommt unverhofft Wild in Anblick. Egal ob liegend oder stehend: Mit einem variablen Schaftrücken wird rasch der Anschlag optimiert. So lassen sich verlässlich präzise Schüsse liefern
Alles schon erlebt: Auf dem Heimweg kommt unverhofft Wild in Anblick. Egal ob liegend oder stehend: Mit einem variablen Schaftrücken wird rasch der Anschlag optimiert. So lassen sich verlässlich präzise Schüsse liefern
Alles schon erlebt: Auf dem Heimweg kommt unverhofft Wild in Anblick. Egal ob liegend oder stehend: Mit einem variablen Schaftrücken wird rasch der Anschlag optimiert. So lassen sich verlässlich präzise Schüsse liefern
Alles schon erlebt: Auf dem Heimweg kommt unverhofft Wild in Anblick. Egal ob liegend oder stehend: Mit einem variablen Schaftrücken wird rasch der Anschlag optimiert. So lassen sich verlässlich präzise Schüsse liefern
Was gesehen? Am vereinbarten Treffpunkt nach dem Ansitz tauschen Alex und Xaver ihre Erlebnisse aus und planen den weiteren Jagdtag. Mit den 3,1 kg leichten Waffen machen auch weitere Pirschgänge Spaß
Was gesehen? Am vereinbarten Treffpunkt nach dem Ansitz tauschen Alex und Xaver ihre Erlebnisse aus und planen den weiteren Jagdtag. Mit den 3,1 kg leichten Waffen machen auch weitere Pirschgänge Spaß