Nach dem Aufsetzen eines Wärmebildgerätes auf das Zielfernrohr kann sich die Treffpunktlage der Büchse ändern – diese Tatsache ist nicht jedem Anwender bekannt. Kommt es zu einer Abweichung, kann das zwei Gründe haben:
LIEMKE – Einschießen mit Vorsatz
Die aufgesetzte Wärmebildoptik erhöht das Gesamtgewicht der Waffe. Dies wirkt sich auf das Schwingungsverhalten des Laufes aus und damit auf die Treffpunktlage. Vor allem Waffen mit dünnen, leichteren Läufen reagieren sensibel auf eine Gewichtserhöhung, wogegen Büchsen mit Semi-Weight oder Match-Läufen in diesem Punkt deutlich unempfindlicher sind. Dieser Nachteil dünner Läufe ist übrigens auch bei gleichzeitiger Verwendung von Patronen mit unterschiedlichen Geschossen bzw. Geschossgewichten festzustellen, denn diese beeinflussen das Schwingungsverhalten des Laufes auf die gleiche Weise. Während bei dicken Läufen die Einschüsse leichter wie schwerer Geschosse auf der Scheibe in aller Regel noch relativ eng beieinander liegen, zeigen sich hier bei dünnen Läufen oftmals jagdlich nicht mehr zu akzeptierende Abweichungen.
Der zweite Grund für mögliche Abweichungen nach dem Aufsetzen der Wärmebildoptik ist der Umstand, dass beim Blick durch das Zielfernrohr nicht direkt auf das Ziel geschaut wird, sondern auf den Bildschirm des Vorsatzgerätes. Zwar werden diese Geräte bei der Herstellung in axialer Ausrichtung vorjustiert, dennoch bleibt noch genügend Spielraum für Trefferabweichungen. Liemke legt deshalb bei der Montage seiner „LUCHS“ Wärmebildoptiken, die in Deutschland vorgenommen wird, allergrößten Wert auf eine akribische Vorjustage, so dass diese Abweichungen auf ein Minimum reduziert werden.
Dennoch möchte man als Jäger natürlich auch bei aufgesetzter Wärmebildoptik die exakt gleiche Treffpunktlage haben wie beim Schießen ohne Vorsatzgerät. Das Kontrollschießen der Büchse mit aufgesetztem Wärmebildgerät vor dessen erstem Einsatz ist daher unerlässlich.
Wichtig zu wissen: Eine notwendige Korrektur erfolgt nicht am Zielfernrohr, sondern ausschließlich am Vorsatzgerät. Bei den neuen Liemke „LUCHS-2“ Modellen geht dies dank selbsterklärender Menüführung und intuitiv bedienbarer Drucktasten ganz besonders einfach. Ist die Korrektur mittels Druck auf die Menütaste einmal abgespeichert, bleibt die Treffpunktlage auch nach wiederholtem Abnehmen und Aufsetzen des Wärmebildgerätes unverändert.
Natürlich muss das Schießen nicht bei Dunkelheit erfolgen. Da normale Papierzielscheiben aber keinen Wärmekontrast bieten, empfiehlt es sich, ein kleines Wärmepad als Zielpunkt auf der Scheibe anzubringen. Diese Pads sind im Waffenfachhandel erhältlich, geeignet sind aber auch die vielfach gebräuchlichen Einweg-Handwärmekissen.
„Einfachheit ist unser Konzept, denn instinktiv meidet der Mensch komplizierte Dinge.“
Das Liemke LUCHS-2 ist auch als reines Beobachtungsgerät einsetzbar und wird deshalb mit aufgeschraubter Augenmuschel geliefert. Soll das LUCHS-2 auf ein Zielfernrohr aufgesetzt werden, wird die Augenmuschel abgeschraubt und durch die mitgelieferte Adapteraufnahme ersetzt.
Die Blaser B2 Zielfernrohre sind speziell konzipiert für den Einsatz mit Wärmebild-Vorsatzgeräten. Ihre genialen, optional erhältlichen Klappdeckel bieten dabei neben dem Schutz der Linsen wichtige Zusatzfunktionen. Während der Okular-Schutzdeckel beim Auf- und Zuklappen die An-Aus-Funktion des B2 Zielfernrohr-Leuchtpunktes steuert, garantiert der Objektivschutzdeckel die exakte Positionierung des Wärmebild-Vorsatzgerätes. Ein immenser Vorteil beim Aufsetzen bei Dunkelheit.
Luchs-2 Und Blaser B2: präzise aufeinander abgestimmt