Die Frage, ob er in die Fußstapfen seines Vater treten würde oder nicht, kam nie auf. Für Stefano Pedretti war immer klar, dass er auch Graveur wird. Mit 15 besuchte der Italiener eine Kunstschule, absolvierte dann seinen Wehrdienst und begann dann mit 19 Jahren, zusammen mit seinem Vater, mit dem Gravieren. „Ich habe nur ein Jahr mit Hammer und Meißel gearbeitet“, erinnert sich Stefano Pedretti, „danach konzentrierte ich mich auf Bulino-Gravuren.“ Das war vor 33 Jahren. Heute ist er einer der bekanntesten Graveure der Welt, nicht zuletzt wegen seiner Expertise auf dem Gebiet der Gravuren im Bulino-Stil. Bulino ist das italienische Wort für Stichel, ein sehr scharf geschliffenes Werkzeug. Damit lassen sich sehr feine Linien und Punkte extrem nah beieinander setzen – oft bis zu tausend pro Quadratmillimeter. Dieser eher pointilistische Gravurstil erzeugt besondere Licht- und Schatteneffekte auf der Metall-Oberfläche. Das ist die Voraussetzung für außergewöhnlich detaillierte, beinahe fotorealistische Bilder. „Die Verwendung eines Mikroskops ermöglicht es, den gewünschten Szenen noch mehr Dimensionen und damit Detailreichtum hinzuzufügen“, erläutert Stefano Pedretti.

Meister des Details
Mit der außergewöhnlichen Darstellung des Großwilds auf der R8 African Kontinent beweist Pedretti sein meisterliches Können. Der warme Gelbton des Hintergrunds aus massivem Feingold unterstreicht die einzigartige Lichtstimmung. Am Verschlussgehäuse und am Boden sorgen geschwungene Arabesken und filigrane Goldeinlagen im Kontrast zur klassischen Brünierung für ein spannendes Zusammenspiel. Der hochglanzpolierte Lauf und das edle Nussbaumwurzelholz der Klasse 11 des Schaftes verleihen dieser Büchse einen exquisiten
Rahmen. Man kann spüren, dass Stefano Pedretti auch nach all den Jahren jedes Mal mit Leidenschaft herausragende Kunst kreiert.

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