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Flintenkunst –
Klassische Stil-Ikone


Text: Diggory Hadoke und Redaktion, Fotos: Tweed Media

Seit dem Einstieg der Blaser Group vor sechs Jahren und unter der Leitung von Geschäftsführer Marc Newton hat sich Rigby zu einem ernstzunehmenden Spieler am Markt entwickelt. Dort werden jetzt mehr Jagdgewehre hergestellt als bei jedem anderen Londoner Waffenhersteller. Allein in den vergangenen sechs Jahren verkaufte Rigby knapp 1.000 Büchsen.

Rund drei Jahre dauerte die Entwicklung der Rising Bite Doppelflinte (v.l. Nicholas Coggan, Brice Swieton).
Rund drei Jahre dauerte die Entwicklung der Rising Bite Doppelflinte (v.l. Nicholas Coggan, Brice Swieton).

Dabei konzentriert sich das Team am Pensbury Place darauf, klassische Modelle des Unternehmens neu zu interpretieren. Auf diese Weise entwickelten sich beispielweise die „Big Game“ und der „Highland Stalker“ zur Jagdwaffe des Gentlemans der Neuzeit – eine Hommage an die erfolgreichen Rigby-Mauser Modelle Anfang des 20. Jahrhunderts. Angesichts dieser Erfolge war es nur eine Frage der Zeit, bis man sich bei Rigby auch an eine Flinte wagen würde. Nun ist sie da: die Rising Bite Doppelflinte. Mehr als 800 Arbeitsstunden fließen in jede Flinte. Ihre Herstellung erfolgt in An­lehnung an die anspruchsvollen, von Handarbeit geprägten Schritte, wie sie auch in der Fertigung ihrer Schwester, der „Rising Bite“ Doppelbüchse, vollführt werden, die rund um das Rigby Bissell System gebaut wird. Für letzteres ar­beitete John Rigby eng mit dem London­er Büchsenmacher Thomas Bissell zusammen.

Eine Rußschicht auf dem Systemkasten zeigt bei der Einpassung in den Schaft mögliche Erhöhungen, die dann abgetragen werden.
Eine Rußschicht auf dem Systemkasten zeigt bei der Einpassung in den Schaft mögliche Erhöhungen, die dann abgetragen werden.

„Mehr als 800 Arbeits­stunden fließen in jede Flinte
und machen sie auf diese Weise einzigartig.“

Schäfte werden bei Rigby traditionell per Hand aus der Kantel gearbeitet.
Schäfte werden bei Rigby traditionell per Hand aus der Kantel gearbeitet.
Mit Liebe zum Detail wird jedes Bauteil perfektioniert.
Mit Liebe zum Detail wird jedes Bauteil perfektioniert.

Marc Newton kennt seine Kunden und weiß, dass sie ein klassisches Design schätzen, das bei Aussehen und Stil möglichst nahe am historischen Original ist. Innovationen werden häufig nur akzeptiert, wenn sie beinahe unsichtbar einfließen. Deshalb sagt Marc Newton auch ganz bewusst: „Die Rising Bite Doppelflinte sieht altmodisch aus.“ Dabei spielt der Rigby-Geschäftsführer vor allem auf die unverwechselbare Ästhetik an, die im Vergleich zu anderen Herstellern deutlich wird. Das besondere Seitenplatten-Design, die Art der Gravur, als auch der vertikale Kammerverschluss machen die Rising Bite Doppel­flinte unverkennbar zur einer Waffe in bester Rigby-Tradition. Natürlich überzeugen die stilistischen Eigenarten nur dann, wenn die Jagd­waffe tadellos funktioniert. Bei Rigby fühlt man sich Tradition und Qualität gleichermaßen verpflichtet. Deshalb ist jede Rising Bite Doppelflinte maßgeschneidert und ein Produkt feinster Londoner Büchsen­macher-Tradition, bei der in liebevoller Handarbeit jedes bewegliche Bauteil, jeder mechanischer Ablauf perfektioniert wird. Gravur, Schaft und Läufe werden in traditioneller Manier in der Rigby Werk­­statt her­gestellt. Es ist durchaus mutig vom Rigby-Team um Marc Newton, der ersten Flinte eine so klassische Form zu geben, der Erfolg gibt ihnen jedoch Recht.