Alles begann mit einem Hut. Als Anne Marder ihren ersten Jagdhut kaufte, war dieser mit einer Handvoll Federn verziert. „Die waren jedoch eingefärbt und hatten mit dem natürlichen Ausgangsprodukt nicht mehr viel gemein“, erinnert sich die 24-jährige Französin. Dabei repräsentieren doch gerade Federn mit ihren unterschiedlichen Farben und Formen die wunderbare Vielfalt der Natur. Viel zu schade, um sie einfach wegzuwerfen, fand Anne und so entstand die Idee zu Passion Plume – die Leidenschaft Feder, wie sich der Name wortwörtlich übersetzen lässt. Dabei stand die Agraringenieurin der Jagd vor einigen Jahren noch durchaus kritisch gegenüber, „weil ich es einfach nicht besser wusste“, gibt sie freimütig zu. Inzwischen hat Anne ihren Jagdschein gemacht und begeistert sich gleichermaßen für die Nieder- als auch für die Hochwildjagd: „Es freut mich, den Hunden bei der Vorsteharbeit zuzusehen, während bei einer Drückjagd, beispielsweise wenn man die Sauen kommen hört, die Anspannung noch mal eine ganz andere ist.“ Genauso wichtig ist ihr die Geselligkeit, eben gemeinsam mit Familie und Freunden zu jagen. Auch deshalb organisiert sie nicht nur mindestens vier Gesellschaftsjagden im Jahr in ihrem Gemeinschaftsrevier in Yonne, dem nordwestlichen Teil des Burgunds, sondern zusätzlich Jagden in ganz Frankreich, und zwar in ihrer Eigenschaft als Gründungsmitglied des Jagdclubs „Les Dianes Epicuriennes“. Passioniert und offen für gastronomische Genüsse, möchte die Vereinigung ihren Mitgliedern die Möglichkeit geben, die unterschiedlichen Arten der Jagd in Frankreich kennenzulernen.

Federführende Ideen
»Jede Feder ist an sich schon ein Kunstwerk. Ich führe sie nur in eine neue Dimension.«
Die Vielfältigkeit der Jagd spiegelt sich auch in den Passion Plume Kreationen wider: Dort finden sich die goldenen Federn des Edelfasans, dem so genannten faisan vénerie, genauso wie die grünschillernden Federn der Krickente oder die vornehmen Federn des Rebhuhns. Dabei beschränkt sich die Jägerin längst nicht mehr auf Broschen oder Ohrringe, sondern versucht sich auch an anderen Kreationen. So erstellt sie beispielsweise ganze Wildbilder aus Federn. Genügend Federnachschub, gelegentlich auch von nicht jagdbaren Arten wie Madarin-Ente oder Pfau, erhält Anne Marder von Freunden, Jagdbekannten oder Kunden, die sich eine besondere Erinnerung anfertigen lassen möchten. In Anerkennung ihrer künstlerischen Verwendung der Federn erhielt Anne Marder dieses Jahr sogar den Prix Spécial Gaston Phoebus als Jung-Unternehmerin in der Jagdbranche. Für sie Ansporn, immer neue Ideen zu entwickeln. Anne: „Aber das ergibt sich beinahe automatisch, wenn ich draußen bin, auf der Jagd. Mache ich keine Beute, dann bringe ich zumindest eine gute Idee mit.“
Weitere Informationen auf FB oder direkt an annemarder@hotmail.fr.

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