•   Revier & Praxis

Auf den Punkt gebracht


Text und Fotos: Gunther Stoschek

Ob im Buschland Namibias, in den Weiten Sibiriens oder im heimischen Revier bei der nächtlichen Pirsch auf Sauen im Feld, ohne gute Anschlags- und Zielhilfe ginge so mancher Schuss daneben. Kein Wunder, dass ein Zielstock immer dabei ist. Vor allem deshalb, weil das eigentlich sehr treffsichere Liegendschießen mit Auflage der Waffe auf dem Rucksack häufig gar nicht möglich ist. Sei es, weil der Bewuchs zu hoch ist oder weil im Liegen bereits die kleinste Erhebung die Sicht auf das Wild unmöglich macht.

Dank des drehbaren „Pistolengriffes“ kann man ziehendem Wild in perfektem Anschlag bequem folgen
Dank des drehbaren „Pistolengriffes“ kann man ziehendem Wild in perfektem Anschlag bequem folgen

Um mehr Stabilität im Anschlag zu bekommen, waren lange Zeit doppelte Zielstöcke, sogenannte Zweibeine, populär. Bald schon folgten Dreibeine, die mit deutlich stabilerem Stand für einen noch ruhigeren Anschlag sorgten. Ein Problem aber blieb bestehen: die fehlende Auflagemöglichkeit für den Hinterschaft. In der Praxis behalf man sich deshalb meist durch Abstützen des Ellenbogens auf der Schulter des begleitenden Jagdführers. Doch dies war und bleibt ein Notbehelf.

Die signalfarbene, in der Länge einstell­bare Verbindungsschnur verhindert ein zu weites Auseinanderklappen der Auflagebeine und bietet eine noch bessere Stabilität des Anschlages
Die signalfarbene, in der Länge einstell­bare Verbindungsschnur verhindert ein zu weites Auseinanderklappen der Auflagebeine und bietet eine noch bessere Stabilität des Anschlages

Dem Mitwirken von professionellen Jägern ist es zu verdanken, dass die Jagdausrüstungsindustrie dem Zielstock noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat. Heute gelten Zielstöcke mit vier Beinen und der Möglichkeit der Hinterschaftabstützung als gebräuchlicher Standard. Doch diese Verbesserung brachte auch einen Nachteil mit sich. Bei ziehendem Wild ist es nämlich nicht immer einfach, den Zielstock mit vier Beinen schnell genug neu auszurichten. Hier kommt die Idee von Blaser ins Spiel: eine schwenkbare Auflagegabel für den Vorderschaft. Sie erlaubt es, die Büchse im Anschlag seitlich zu schwenken. Damit kann ein Seitenbereich von gut 30 Metern, bezogen auf eine Schuss­distanz von 100 Metern, abgedeckt werden. Bei sich bewegendem Wild also genügend Weg, um einen guten Schuss anbringen zu können. Ein Umsetzen des Zielstockes ist dadurch nur selten erforderlich. Dieses und weitere in der Jagdpraxis wichtigen Features machen den Blaser Carbon Zielstock 2.0 damit wohl einzigartig.

Die Auflagegabel für den Vorderschaft ist nach dem Einsetzen arretiert. Für den platz­sparenden Transport des Zielstockes kann sie nach Betätigung eines Schiebers entnommen werden
Die Auflagegabel für den Vorderschaft ist nach dem Einsetzen arretiert. Für den platz­sparenden Transport des Zielstockes kann sie nach Betätigung eines Schiebers entnommen werden